Wenn man in der Bundesrepublik Deutschland die Gemeinde Dietzhölztal besuchen will, benutzt man die Eisenbahnlinie Frankfurt – Gießen – Wetzlar – Siegen – Ruhrgebiet oder die gleichlaufende Sauerlandlinie A 45 der Autobahn.
Man fährt dann von der Stadt Dillenburg aus, dem alten Mittelpunkt der früheren Grafschaft Nassau, etwa 15 km weit das Dietzhölztal aufwärts über die Dörfer Frohnhausen, Wissenbach und Eibelshausen nach Steinbrücken und Ewersbach.
Die Nebenbahn von Dillenburg endet in Ewersbach. Das war einmal !! Der Personenverkehr wurde am 31.05.1987 eingestellt. Einige Jahre später auch der Güterverkehr. Heute fährt man mit dem Bus oder dem Auto.
Im Zuge der Verwaltungsneuordnung haben sich seit 01. Januar 1971 die Gemeinden Ewersbach, Steinbrücken und Mandeln zu einem Gemeindeverbund Dietzhölztal zusammengeschlossen. Er gehört zum größeren Verwaltungs-bezirk des Kreises Dillenburg, heute Lahn-Dill-Kreis im Bundesland Hessen.
Die Gemeinde Dietzhölztal grenzt im Osten unmittelbar an den Kreis Biedenkopf (heute Marburg/Biedenkopf), das ehemals Hessen-Darmstädter “Hinterland“. Im Nordwesten und Norden an das Siegerland und das Wittgensteiner Land, die bereits zum Bundesland Nordrhein-Westfalen gehören. So lagen die Dörfer des heutigen Dietzhölztales hart an der Grenze zu dreifachem “Ausland“: zur Landgrafschaft Hessen, zur Grafschaft Wittgenstein und zur Grafschaft Nassau-Siegen.
Man kann Dietzhölztal keinem der deutschen Mittelgebirge eindeutig zuordnen. Das Dorf liegt jeweils am Rande des Westerwaldes, des Rothaargebirges und des Gladenbacher Berglandes. Dieser Übergangscharakter der Lage hat ein vielfältig gegliedertes Landschaftsbild zur Folge. Die stärksten landschafts-bestimmenden Merkmale der Gemarkung sind die etwa 20 km lange Dietzhölze und ihr von Norden kommender Nebenbach, der Mandelbach.
Die Dietzhölze wird im Jahre 1048 als “dietsulze“ erstmals erwähnt. Ihr Name setzt sich zusammen aus den altdeutschen Wörtern diet = Volk, sulze = Salz, Heilsalz und ahe = Bach. Sie war damals ein Volksbach mit heilkräftigem Wasser, ein die Völker trennender Bach zwischen Hessen und Nassau. Sie mündet bei Dillenburg in die Dill, einem Nebenfluß der Lahn.
Dietzhölztal liegt in einer Höhe von 325 m bis 673 m über dem Meeresspiegel. Hier fallen im Jahresdurchschnitt etwa 950 mm Regen. Die Niederschläge sind fast gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt. Die mittlere Lufttemperatur liegt bei 7 bis 8 Grad. Der Untergrund entstammt dem Devon-Zeitalter. Er wird von Grauwacken, Schiefern, Kieseln und Tonen gebildet und ist sehr kalkarm. Der Talboden besteht aus Schottern und Lehmen. Im allgemeinen werden die Talböden als Wiese, die flachgründigen und steinigen Hänge als Ackerland und die Gipfel als Waldboden genutzt.
Wegen der verbreiteten Lagen mit starker Hangneigung und den geringen Bodenqualitäten muß man heute, im Zeichen der Europäischen Wirtschafts-gemeinschaft, Dietzhölztal zu den Grenzbereichen der Landbewirtschaftung zählen, da ein rentabler Landbau kaum noch möglich ist.