Aus der Geschichte unserer Heimat

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Ereignisse
1100 Urkundlich wurden die Grafen von Laurenburg -später Nassau – erstmalig
an der unteren Lahn bezeugt, sie nannten sich nach der Burg Laurenburg.
Zur gleichen Zeit müssen sie bereits über Rechte im Siegerland verfügt
haben.
1120 wurde die Burg Nassau von Graf Rupert I. und Graf Arnold erbaut.
1130 waren die Grafen von Thüringen auch Grafen von Hessen
1160 wurde der Name „Nassau“ übernommen.
1200 zu Anfang des 13.Jahrhunderts sehen wir den Nassauer Grafen Heinrich
den Reichen als Landesherr in unserer Gegend.
1224 die eigentliche Landeshoheit vom 13. bis 19. Jahrhundert für den Lahnhof
lag in den Händen der Grafen von Nassau. Den Nassauern gelang es, sich
gegen den Widerstand des Siegerländer Adels durchzusetzen. Im Jahre
1230 errichtete Graf Heinrich II. von Nassau die Ginsburg bei Hilchenbach
und 1224 läßt er die festungsartigen Außenwerke der Burg auf dem
Siegberg, das spätere „Obere Schloß“ in Siegen sichern.
1231 erscheinen die Grafen von Laurenburg=Nassau, urkundlich erstmals in
Herborn
1247 nach dem Tode des Landgrafen Raspe hörte diese Vereinigung auf
1255 erfolgte die Bruderteilung längs der Lahn in die ottonische (Graf Otto I.)
und die walramische Linie (Graf Walram)
1290 Graf Heinrich-I Nassau-Dillenburg regierte ab 1290 gemeinsam mit seinen
Brüdern Emich-I. und Johann; bei der Landesteilung 1303 erhielt er die
Rechte im Siegerland sowie die Herrschaft Haiger und Westerwald, nach
Johanns Tod 1328 auch Dillenburg und Beilstein.
1303 Teilung der ottonischen Linie: Graf Emich erhielt Hadamar, Heinrich I.
erhielt die Siegerländer Rechte und Gf Johann Dillenburg.
1326 die Burg Hessenwald auf dem Heiligen Berg bei Roth erbaut von den
Landgrafen von Hessen, Otto der Schütz und sein Mitregent Heinrich II.
der Eiserne. In der Fehde mit den Grafen von Nassau=Dillenburg wurde
hier ein neuer Stützpunkt geschaffen. Von dem Hessenwald aus gab es
einen weiten Blick ins Land. Von hier aus konnte den verbündeten Adligen
von Bicken im nahen Ebersbach bei feindlichen Einfällen rasche Hilfe
gebracht werden. Von hier aus ließ sich auch manch kühner Beutezug ins
Dillenburger Land unternehmen.
1328 verstarb Gf Johann, die Dillenburger Rechte fielen an die Siegerländer
Linie.
1333 beginn der Dernbacher Fehde, welche fast ein ganzes Jahrhundert dauern
sollte
1336 das Hochgericht bei Steinbrücken wurde von den Nassau-Dillenburger
Grafen angelegt. Bis etwa 1450 wurden hier Übeltäter gehängt oder
enthauptet.
1343 nach Heinrichs Tod als Nassau-Dillenburger Zweig fortgeführt.
1344 war das Gericht zu Ebersbach noch im Besitz der Adeligen von Bicken der
Haincher Linie. In dem Gericht Ebersbach hatten sie einen Burgsitz zu
Bergebersbach.
1428 ein streitbarer Ritter war Philipp von Bicken, der Ende des 14.
Jahrhunderts auf der Burg Hainchen geboren wurde. Als Rat und
Oberamtmann der Grafschaft Nassau war er der oberste nassauische
Beamte und genoß das volle Vertrauen der Grafen. Als äußeres Zeichen
ihrer Dankbarkeit überließen sie ihm am 5. Februar 1428 widerruflich ihr
Haus zu Hain und das Tal. Hieraus wurde am 2. April 1443 eine dauernde
Schenkung, so daß die Burg nun ganz in den Besitz des Geschlechtes der
Bicken überging und bis 1712 ihr Hauptsitz wurde. Dann mußte die Burg
wegen hoher Schulden verkauft werden.
1433 dem Dernbacher Frieden folgt bald darauf der Friede mit den Herren von
Bicken, dessen Vermittler Graf Siegfied von Wittgenstein war.
1486 Graf Johann-V Nassau-Dillenburg brachte 1486 im Vertrag mit den Herren
von Bicken das Gericht zu Ebersbach und Wallenfells unter nass. Hoheit
1516 Graf Wilhelm Nassau-Dillenburg übernahm 1516 die Regierung der
Dillenburger Stammlande, führte 1530 die (luth.) Reformation ein und
förderte das Schulwesen.
1530 führte Renatus den Titel eines Fürsten von Nassau-Dillenburg
1559 Johann-VI Nassau-Dillenburg regierte die nassau-dillenburgischen
Stammlande- „der beste Regent, den Nassau jemals besessen“. Er
bemühte sich um eine umfassende Verwaltungsorganisation. Seit 1572
und endgültig 1577 Übergang vom Luther. zum Kalvinistischen
(reformierter Protestantismus) Bekenntnis; 1584 Gründung der Hohen
Schule Herborn als geistiges Zentrum des Kalvinismus.
1562 wurde im Zusammenhang der Kupfer- und Silbererzvorkommen der
Hammerweiher von Graf Johann, gen. der Ältere, angelegt. 1565 wurde
eine Mahlmühle und 1652 wurde diese Mahlmühle von Fürst Ludwig
Heinrich von Nassau in einen Teichhammer umgewandelt.
1574 Wilhelm v. Oranien gen. der Schweiger, der berühmteste und
bedeutendste Sproß des Hauses Nassau
Erster Unterricht in Dillenburg ab 1538 durch Mag. Jost Hoen. Als Erbe
seines Vetters Fürst Renatus von Chalon, Prinz von Oranien, kam er 1544
in die Niederlande, lebte zunächst im nass. Schloß Breda, ab 1549 in
Brüssel. Als Wortführer der gegen die spanische Herrschaft opponierenden
Stände wich er 1567 nach Dillenburg aus, um hier mit seinen Brüdern den
niederländischen Freiheitskampf vorzubereiten, der schließlich zur
Unabhängigkeit der Niederlande geführt hat. In niederländischen
Nationalhymne noch heute als Befreier der Niederlande gepriesen.
1607 In der Bruderteilung 1607 erhielt Johann-VII Nassau-Siegen das
Siegerland, womit er zum Begründer der Siegener Linie des Hauses
Nassau wurde. Gf Wilhelm-Ludwig Nassau-Dillenburg eröffnete die neue
Linie Nassau-Dillenburg. Die Linien zerfallen später in einen kath.
(Siegerland) und einen reformierten ( Dillenburger ) Zweig.
1608 Bau einer Glashütte an der oberen Dietzhölze. Den Platz an der oberen
Dietzhölze hatte man wohl vor allem aus dem Grunde gewählt, weil die
Wälder hier einen großen Holzreichtum bargen und weil der feine
Glassand, um in ihn Fluß zuhalten, viel Feuerung und eine starke Hitze
brauchte. Ein großer Distrikt Wald war der Glashütte über Rittershausen
zum Holzverbrauch angewiesen worden. Er erstreckt sich vom „Alten
Schlage“ durch das „Raer Ort“ bis an „Flößweiher“ und von da bis auf die
„Lampertsstruth“. Die Glashütte bestand nur ein Jahrzehnt. Der
dreißigjährige Krieg hat dann die Hütte niedergemacht.
1616 Johann-VII Nassau-Siegen gründete mit Joh.Jacobi v. Wallhausen 1616 in
Siegen die erste dt. Kriegsschule.
1709 im 18.Jahrhundert sorgten die Wittgensteiner Grafen durch die Zuteilung
von Waldbezirken an Neusiedler für eine Ausdehnung der
landwirtschaftlichen Flächen und eine bessere Nutzung der natürlichen
Gegebenheiten des Landes. Die Bauernschaft Sohl wird erstmals in den
Jahren 1709 und 1714 erwähnt. Für 1760 sind zwei Kanongüter belegt.
Wie bei vielen anderen Kanonsiedlungen, gehörten auch die ersten Siedler
der Bauernschaft Sohl dem katholischen Glauben an. Unter den 39
Einwohnern, die 1819 in den drei Häusern auf dem Sohl wohnten,
befanden sich 38 Katholiken und ein Reformierter. 1875 gehörten 6
Wohnhäuser zur Bauernschaft Sohl. Von den 40 Einwohnern waren nun
aber nur noch 27 katholisch, die restlichen 13 evangelisch. Das
zahlenmäßige Verhältnis der beiden Konfessionen zueinander ist heute
etwa ausgeglichen. Die katholischen Einwohner gehörten zur
Pfarrgemeinde Irmgarteichen, gingen aber wegen des kürzeren Weges in
die Marienkirche zu Ewersbach zum Gottesdienst. Seit ungefähr zehn
Jahren gehören sie nun zur Pfarrgemeinde Bad Laasphe. Die
evangelischen Bürger besuchen den Gottesdienst in Fischelbach. Bevor
man vor rund 55 Jahren auf dem Sohl einen Friedhof angelegt hatte,
wurden die Toten in Irmgarteichen bzw. in Fischelbach beerdigt. Die
Einwohnerzahl der Siedlung Sohl ist über die letzten 200 Jahre nahezu
gleich geblieben. Wohnten 1807 drei Familien mit insgesamt 32 Personen
in drei Häusern, so sind es heute ca. 35 Personen -Stand 2002-, die
allerdings in 8 Häusern Unterkunft finden. In einem dieser Häuser befand
sich zeitweise auch eine Gaststätte. Es war dies das Haus Heinrich.
Geführt wurde die Gaststätte, die von 1936 bis 1949 bestand, von August
Heinrich und seiner Tochter Luise. Die Wirtschaft war ein beliebter
Treffpunkt für die jugendlichen aus dem Dietzhölztal und dem Banfer
Grund.
1712 die Burg Hainchen war seit 1443 Hauptsitz der Herren von Bicken, die sie
aber wegen hoher Schulden 1712 veräußern mußten.
1732 Erlosch das Geschlecht von Bicken für immer.
1739 Im Amtsgebäude zu Straßebersbach verstarb der letzte Fürst von Nassau-
Dillenburg, Fürst Christian (1724-1739), am 28.08.1739 an den Folgen
eines Schlaganfalls, den er während einer Jagd bei Ebersbach erlitten
hatte.
1806 bei Gründung des Rheinbundes ist Nassau zum Herzogtum erhoben
worden.
1816 aus einer Wiener Kongreßakte geht hervor, daß im Jahre 1816 das
Siegerland vom Herzogtum Nassau abgetrennt und an das Königreich
Preußen abgetreten werden mußte.
1835 Grenzziehung entlang einer bereits bestehenden Grenze, Nassau-
Dillenburg und Nassau-Siegen aus dem Jahre 1607. Mit der
Erstvermarkung (Aufstellen der Grenzsteine) wurde am Dreibeinigten Stuhl
oberhalb Mandeln mit der Nr. 1 begonnen. Geometer Schüler aus
Straßebersbach hat diese Grenze vermessen und kartiert.
1866 Herzog Adolf v. Nassau wurde seine österreichfreundliche Politik zum
Verhängnis. Nach dem Deutschen Krieg von 1866, in dem er für Österreich
Partei nahm, ist das Herzogtum Nassau vom preuß. Staat einverleibt
worden.
1866 nach dem preußisch-österreichischen Krieg von 1866 (Schlacht bei
Königgrätz 1) 2)) wurden Kurhessen, Nassau und Frankfurt am Main von
Preußen annektiert. Somit war nun beiderseits dieses Grenzzuges
Preußisches Staatsgebiet. Seit 1946 verläuft hier die Landesgrenze
zwischen Hessen und Nordrhein-
Westfalen.
1) böhmische Stadt an der Mündung der Adler in die Elbe
2) General Feldmarschall Helmut Graf von Moltke -* 26.10.1800, †
24.04.1891-